Nach Sairee Beach und unserem Taucherlebnis führte uns die Reise weiter zum Sai Nuan Beach, der abgelegen im Südwesten der Insel liegt und ausschließlich zu Fuß oder mit dem Taxiboot für ca. 500 Baht erreichbar ist. Wir wählten die günstigere Variante, schnallten motiviert unsere Backpacks auf den Rücken und legten die 3,5 km lange Strecke zu Fuß zurück. Unser Ziel war das Sai Thong Resort, das Bungalows direkt am Strand der abgeschiedenen Bucht anbietet.

Zuversichtlich stapften wir los, ohne Reservierung aber in der Hoffnung eine tolle Unterkunft für die nächsten Nächte zu ergattern. Bei 35 Grad und strahlendem Sonnenschein durchquerten wir das Hafenstädtchen Mae Haad, erklommen steile Berge und bahnten uns unseren Weg durch Bungalowanlagen und Dschungelwälder. Nach 1,5 Stunden Fußmarsch durch den Wald wurden wir völlig durchgeschwitzt mit dem Blick auf eine traumhafte Bucht belohnt, die uns am Ende des Weges mit unzähligen Palmen, weißem Sandstrand und türkisfarbenem Wasser begrüßte. 

Unser Wunschbungalow fiel uns sofort ins Auge. Am äußersten Rand der Bucht thronte dieser auf Bambusstelzen direkt über den Wellen. Nach kurzer Verhandlung und Besichtigung mehrerer Bungalows, die zwischen 500 und 800 Baht die Nacht kosten, zogen wir in unseren Stelzenbungalow Nr. 101 ein, den wir für 1.200 Baht statt der üblichen 1.500 Baht pro Nacht erstehen konnten.

Unser Bungalow war sehr einfach und spartanisch eingerichtet, mit kaum mehr als einem großen Doppelbett mit Moskitonetz, einem Ventilator, einem Stuhl und einem kleinen Holzregal. Das Badezimmer mit erfrischend kalter Dusche war nur durch einen Vorhang vom Rest des Bungalows abgetrennt. Eine Klimaanlage gab es aufgrund der frischen Meeresbrise, die stetig durch die Bambuswände unseres luftigen Zimmers wehte, praktisch kostenlos dazu. Das absolute Highlight war unsere riesige Terrasse direkt über dem Meer, die mit zwei Liegen, einer Hängematte und einer Bambussitzgruppe ausgestattet war. Trotz der Einfachheit oder vielleicht gerade deswegen fühlten wir uns wie Robinson Crusoe im Paradies. Wir schliefen im Tosen der Wellen ein und wachten mit Meeresrauschen auf.

In den darauffolgenden Tagen genossen wir den traumhaften Ausblick, entdeckten bunte Fischschwärme beim stundenlangen Schnorcheln nur wenige Meter vom Ufer entfernt und planschten bei Badewannentemperaturen im Wasser, in dem sich sicherlich der ein oder andere Urlauber über den teils steinigen, mit Korallen bedeckten Meeresboden echauffiert hätte. In den Abendstunden entpuppten wir uns als erfolgreiche Kammerjäger im Kampf gegen Holztermiten und anderes Ungeziefer, das in dieser wilden Natur zuhause ist.

Das zugehörige Restaurant lieferte ein kulinarisches Highlight nach dem anderen und mit Gerichten wie "Chicken Basil Leaves with Nuts" oder scharfem "Burma Chilligulasch" ließ uns die regionale sowie burmesische Küche jeden Abend erneut das Wasser im Munde zusammenlaufen. Das schattige Restaurant nutzten wir tagsüber gelegentlich, um der gleißenden Sonne zu entfliehen. Wir entspannten auf den am Boden liegenden Sitzkissen und nutzten das von 8 - 22 Uhr verfügbare WLAN, um an unserem Blog und unserer weiteren Reiseplanung zu feilen.

Auch in der legendären Reggae-Bar Banana Rock, die ein Überbleibsel vergangener Hippie-Jahre zu sein scheint und nur wenige Schritte entfernt in der nächsten kleinen Bucht liegt, verbrachten wir entspannte Stunden. In einzigartiger Atmosphäre wippten wir mit den Füßen im Takt thailändischer Reggae-Musik (die gibt es wirklich!), schlürften genüsslich leckere Fruchtshakes (unbedingt probieren oder sofort nachmachen: Banana Milkshake mit gehackten Erdnüssen) und ließen unseren Blick bei traumhaften Sonnenuntergängen über das Meer schweifen.

Wer sich an den Sai Nuan Beach verirren möchte, sollte folgendes beachten: Die vermeintlich offizielle Internetseite des Sai Thong Resorts ist ein Fake. Eine Buchung kann nur telefonisch oder direkt vor Ort erfolgen. Und für den Weg dorthin: Unbedingt ausreichend Trinkwasser mitnehmen!

Lust auf mehr? Hier findest Du unsere Bilder vom Sai Nuan Beach, Koh Tao.

Für Entdecker: Facebook-Seite des Sai Thong Resort