Nachdem wir die ersten 22 Stunden unseres Reisemarathons hinter uns gebracht hatten, ging es mit dem Flieger weiter von Surat Thani über Bangkok nach Siem Reap, Kambodscha. 

Nach vier Wochen erfolgreicher Weltenbummlerei haben wir bereits einen gewissen Grad an Entspannung und Gelassenheit erreicht, sodass selbst ich meinen durchgeplanten Reisekauffrau-ähnlichen Organisationswahn abgelegt habe und beginne mich treiben zu lassen. So begaben wir uns abenteuerlustiger und risikofreudiger als jemals zuvor zum Check-In unserer Fluggesellschaft AirAsia mit unserem One-Way Ticket, ohne Visa, ohne Nachweis über Rück- oder Weiterreise und ohne reservierte Unterkunft am Zielort. Obwohl uns dies in Deutschland bei Reiseantritt vermutlich in Schwierigkeiten gebracht hätte, zahlte sich unser Wagemut diesmal aus. Problemlos konnten wir einchecken und unseren Flug antreten.

In Don Mueang angekommen erwartete uns zu unserem Erstaunen ein recht ansehnlicher Flughafen mit jeder Menge Möglichkeiten zum Zeit totschlagen. Bereits an der Gangway wurden wir von einer thailändischen Angestellten unserer Fluggesellschaft empfangen, die uns den Weg zu unserem nächsten Gate zeigte. Zunächst entzückt von der Freundlichkeit und überraschend fürsorglichen Serviceleistung folgten wir der Dame. Schnell stellten wir jedoch fest, dass es hier weniger um ein herausragendes Gästeerlebnis als vielmehr um eine reine Sicherheitsvorkehrung ging. Nach nur wenigen Metern fühlten wir uns wie Sträflinge oder Schwerverbrecher, die unter strenger Beobachtung in den internationalen Abflugbereich des Flughafen geleitet wurden, ohne die kleinste Gelegenheit offen zulassen, sich als illegaler Einwanderer oder Dauertourist ohne Visum unbemerkt aus dem Flughafen zu stehlen. Aufgrund der Tatsache, dass es aus Eimern regnete und wir bereits voller Vorfreude Angkor Wat entgegenfieberten, wäre uns nichts ferner gewesen. So ließen wir das Geleit anstandslos über uns ergehen und folgten in den Transit Bereich.

Auf internationalem Hoheitsgebiet konnten wir es gut mit unserem Gewissen vereinbaren, einen kurzen Stopp bei McDonald's einzulegen, bevor um 20 Uhr unser Flieger Richtung Kambodscha startete. Leicht erschöpft aber voller Vorfreude blickten wir unserem nächsten Abenteuer entgegen.

 

 

Trotz später Stunde empfing uns Kambodscha mit heißen Temperaturen und extrem hoher Luftfeuchtigkeit. Für unser Visa on Arrival bahnten sich unsere Pässe gegen eine Gebühr von 30 USD den Weg durch insgesamt zwölf aneinandergereihte Schalterplätze, an denen Beamte in routinierter Manier mit diversen Einreisepapieren, Fotos, Stempeln und Visa-Aufklebern hantierten. Am Ende der Schlange hielt die Beamte verschiedenste Pässe mit Foto in die Luft und sorgte mit lautem Rufen der Vornamen dafür, dass auch unsere Pässe den Weg wieder zu uns fanden. Ausgestattet mit unserem 30-Tage-Visum passierten wir die Passkontrolle, nahmen unsere Backpacks entgegen, die auf dem Gepäckband bereits geduldig auf uns warteten und verließen das Flughafengebäude.

 

 

 

Wir wurden von freundlichen Taxi- und Tuk Tuk-Fahrern empfangen und waren froh, dass wir diesmal nicht feilschen mussten. Denn der Transport vom Airport in die Stadt ist strikt geregelt und zentral organisiert, so dass die vielen Fahrer in keinem Wettbewerb zueinander stehen, sondern ihre Passagiere jeweils zugeteilt bekommen. Wir entschieden uns für die günstigere Tuk Tuk-Fahrt – unsere erste :-) – und ließen uns für 5 USD den Fahrtwind auf dem Weg ins Ivy Guesthouse um die Nase wehen.

Nach gut 28 Stunden Reisezeit kamen wir endlich am Zielort an. Unsere Ankunft war jedoch eher ernüchternd. Vielleicht war es die Erschöpfung oder auch die zu hohen Erwartungen, die wir aufgrund der Beschreibung der Unterkunft im Lonely Planet und im Internet hatten. Zwar lud der Innenhof zum entspannten Verweilen ein, unser Zimmer glich jedoch eher einem heruntergekommenen Loch, dreckig, stickig und ungemütlich. Schnell war klar: dort bleiben wir nur eine Nacht. Dennoch ließen wir uns davon nicht entmutigten, stellten unsere Backpacks ins Zimmer und stießen auf unsere Ankunft in Kambodscha mit einem eiskalten Angkor Beer an.

 

Für Entdecker: Ivy Guesthouse

 

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