Auf unserer Tuk Tuk Tour durch das ländliche Kambodscha rund um Battambang mit unserem Guide, Savet, der in der Umgebung aufgewachsen ist und die Gegend dementsprechend hervorragend kennt, durfte ein Highlight natürlich nicht fehlen: eine Fahrt mit dem bekannten Bamboo Train oder Norry, wie die Bambusbahn von den Einheimischen genannt wird.
Nachdem wir die Dörfer um Battambang erkundet und das regionale Handwerk hautnah kennengelernt hatten, führte uns unsere Tuk Tuk-Fahrt zur Station der Bambusbahn. Wir hatten bereits einiges darüber gelesen und freuten uns riesig auf die abenteuerliche Fahrt mit diesem ungewöhnlichen Verkehrsmittel.
Bamboo Trains oder Norries ähneln motorisierten Draisinen, die ursprünglich von den Einheimischen für den Gütertransport und als alltägliches Fortbewegungsmittel genutzt wurden. In dieser abgelegenen Gegend, in der es weder ausgebaute Straßen noch Züge gibt, wurden mit Norry größere Distanzen auf einer maroden Eisenbahnstrecke aus der Kolonialzeit zurückgelegt.
An der Station angekommen, empfing uns direkt ein lokaler Polizist, der den Betrieb der Bambusbahnen organisiert. Er nahm uns 5 USD pro Person für die Fahrt ab, teilte uns einen Norry-Fahrer zu und schoss auch gleich ein Foto von uns.
Dann ging es los. Auf unserem dreieinhalb mal zwei Meter großen, fliegenden Bambusteppich mit 6-PS-Benzinmotor schossen wir mit knapp 30 Sachen auf der eingleisigen, holprigen Strecke durch die grüne Landschaft. Unbekümmert bretterte unser Bamboo Train über die ramponierten Gleise und nicht nur ein Mal hatten wir Angst, an nicht geflickten Verbindungsstellen der Schienen zu entgleisen. Ich konnte nicht aufhören zu Lachen und fühlte mich an eine rasante Achterbahnfahrt erinnert.
Als uns schließlich ein anderer Norry entgegenkam, wurden wir allmählich langsamer. Denn auf der eingleisigen Strecke gibt es eine Regel: Wenn sich zwei Züge begegnen, muss derjenige "Platz machen", der weniger Passagiere oder Güter transportiert. Zu zweit waren wir natürlich in der Unterzahl! Also stellte unser Fahrer den Motor ab, wir mussten absteigen, die Bambusplattform wurde zur Seite gehoben und die Achsen von den Gleisen genommen. Wir warteten bis der andere Bambuszug vorbeigefahren war. Dann wurde unser Gefährt auf den Schienen wieder zusammengebaut und es ging weiter.
Am Ende der Strecke hielten wir an einer Ansammlung von kleinen Holzhütten und Verkaufsständen. Aufdringlich und ziemlich penetrant, versuchten uns einheimische Kinder und Erwachsene sofort Getränke und Souvenirs zu verkaufen, was wir dankend ablehnten.
Nach einer kurzen Pause fuhren wir die Strecke wieder zurück und ließen uns noch einmal den Fahrtwind um die Nase wehen. Obwohl die Fahrt mit dem Bamboo Train auf dieser Strecke heute ausschließlich touristischer Zwecke dient und nicht mehr von Einheimischen genutzt wird, hatten wir unglaublich viel Spaß, auf unserem Norry durch Kambodschas Landschaft zu heizen und waren glücklich, diese einmalige Erfahrung gemacht zu haben.
Lust auf mehr? Hier findest Du Bilder unserer Fahrt mit dem Bamboo Train.
Für Entdecker: Die Fahrt mit dem Bamboo Train war Teil unserer Tagestour durch Battambangs Countryside mit unserem Guide Savet. Natürlich kannst Du die rasante Fahrt mit Norry auch unabhängig machen. Wenn Du aber neben einer Fahrt mit dem Bamboo Train auch einen tiefen Einblick in den Alltag der Khmer bekommen und viel über die Geschichte, Land und Leute erfahren möchtest, können wir Dir die Tour mit Savet nur empfehlen! Weitere Informationen findest Du in unserem Blogbeitrag Battambang - Highlights, die Du nicht verpassen solltest oder hier: Savets Homepage, Savet auf Facebook und TripAdvisor
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