Nach einer entspannten Tour mit dem Tuk Tuk und einem abenteuerlichen Ritt auf zwei uralten Drahteseln haben wir uns am dritten Angkor-Tag noch einmal auf die Fahrräder geschwungen – diesmal auf zwei vollständig intakte – und sind wieder in Richtung Old Market losgefahren. Nach einigen hundert Metern haben wir uns in einer wirklich sehr empfehlenswerten, französisch angehauchten Bäckerei mit dem Namen „Tous Les Jours“ einige Leckereien und zwei Coffee to go geholt und sind den gleichen Weg – diesmal ohne uns zu verfahren – entlang der Wohnsiedlungen in den Angkor Park gefahren. An diesem Tag war der zuvor beschriebene Dorfplatz voller Khmer, die ein farbenfrohes Fest mit etwas ulkiger Musik feierten. Wäre uns die Zeit an unserem letzten Angkor-Tag nicht ein bisschen davongelaufen, hätten wir uns dieses schöne Ereignis sicher noch deutlich länger angeschaut.

An unserem dritten Tag im Angkor Park war das Ziel der berühmte Haupttempel des gesamten Parks, Angkor Wat, der übrigens auf zahlreichen Geldscheinen der Landeswährung Riel und auf der Nationalflagge Kambodschas zu sehen ist. Wenige hundert Meter vom Eingang entfernt haben wir uns in der Morgensonne an den zu Angkor Wat gehörigen See gesetzt und gemütlich gefrühstückt – welch ein Start in den Tag!

 



  

Angkor Wat

Bevor man über die lange berühmte Brücke zum Haupteingangstor des Angkor Wat Areals gehen kann, muss man sich erst einmal durch die sich stauenden Tuk Tuks, Autos, Minibusse (und was da noch so alles rumfährt) kämpfen, um sich dann an unzähligen Touristen und Guides vorbeizustehlen, die einem alle für „Only one Dollar“ eine Führung aufschwatzen möchten. So schlenderten wir in der mittlerweile sengenden Sonne durch das imposante Eingangstor, hinter dem sich ein hunderte Meter langer Weg durch eine langgestreckte Wiese zieht. Diesen konnte man jedoch schon beinahe nur noch erahnen... Was für Menschenmassen sich selbst in der Low Season dort ansammeln, ist unglaublich! Wer dem in der Ferne liegenden Tempel gerne ein wenig entspannter entgegenschreiten mag, der geht am besten weit abseits auf der rechten Seite der Wiese, von wo aus man außerdem wunderschöne Fotos machen kann. Der Anblick von Angkor Wat am Horizont ist schlicht atemberaubend!

 


 

 

Innerhalb des Tempels findet man unglaublich detailreiche Wandreliefs, die von Schlachten und Eroberungen, aber auch von alltäglichen Dingen des damaligen Khmer-Reichs erzählen. Im Innenareal von Angkor Wat besteht außerdem die Möglichkeit eine wirklich steile Außentreppe auf die pyramidenähnliche Tempelmitte hinaufzusteigen (mit Höhenangst bleibt man besser unten, man muss ja auch irgendwie wieder runter kommen). Von dort aus hat man einen wunderbaren Ausblick – absolut zu empfehlen.

 





 

Insgesamt hat uns Angkor Wat wirklich sehr gut gefallen und er gehört zweifelsohne zu den am besterhaltenen Anlagen des gesamten Parks mit seinen imposanten Reliefs und Deckenverzierungen. Trotz dessen sind viele der kleineren Tempel keine Spur weniger interessant oder haben weniger Charme als die großen. Die vielen Touristen am berühmtesten Tempel machen meiner Meinung nach die mystische Atmosphäre etwas zunichte, sodass ich sogar sagen würde, dass mir Ta Prohm im Vergleich zu Angkor Wat etwas besser gefallen hat. Aber dies ist natürlich Geschmacksache!

 

Angkor Thom

Im zweiten Teil des Tages haben wir uns die Tempelstadt Angkor Thom vorgenommen, die im Auftrage des damals herrschenden Königs als neue Hauptstadt des Angkorreichs gebaut wurde. Darin befinden sich zahlreiche kleinere Tempelbauten, aber auch imposante große Anlagen, wie beispielsweise der Baphuon Tempel oder der Staatstempel Bayon. Wir stellten unsere Fahrräder an den Leper King Terrassen, unweit der Elefantenterrassen, ab und liefen von dort aus in das Waldstück hinein, um uns den Phimeanakas Tempel anzuschauen. Dieser pyramidenförmige Tempelbau liegt zwar idyllisch auf einer kleinen Lichtung, ist jedoch leider nicht begehbar. Von dort aus liefen wir eher zufällig in Richtung Elefantenterrassen und entdeckten einen kleinen Durchgang in einer Mauer, hinter dem der hohe und erhaben wirkende Tempel Baphuon, eingefasst von unzähligen haushohen Bäumen, steht. Trotz kaum auszuhaltender Frühnachmittagshitze lohnte sich der Aufstieg auf den mehrstöckigen Tempel bis ganz nach oben – von diesem kann man viele hundert Meter weit über die riesigen Bäume sehen.

 

 

 

 


 

 

Ein kleiner Tipp am Rande: Man sollte sich in jedem Fall angemessen kleiden. Bedeckte Schultern, Hose bis mindestens zu den Knien, dezente Kleidung. Bei 35 Grad und sengender Sonne durfte ich meine zur Sicherheit eingepackte Regenjacke tragen, da ich zum Fahrradfahren ein Tank-Top anhatte... Einen Besuch in der Sauna oder Schwitzhütte kann man sich damit getrost sparen!

 

Affentheater

Auf dem Weg zum Bayon Tempel fielen uns die zahlreichen Affen auf, die überall um den ganzen Tempel herumhüpften und sich von einigen Touristen, aber auch sehr vielen Einheimischen gerne füttern ließen. Melli hatte einige junge Äffchen erspäht, so gab es natürlich kein Halten mehr. Bewaffnet mit dem letzten bisschen Essen aus unserem Rucksack ging sie frohen Mutes auf die Affen zu, um wenige Meter vor ihnen direkt wieder einige Meter zurückzuweichen. Die vermutlich intensivriechenden Pistazien hatten natürlich eine starke Anziehungskraft, sodass einige Affen sofort auf Melli zueilten, die auf diese Reaktion so nicht direkt vorbereitet war. Belustigt davon, wie Melli die Affen aus der Hand fütterte (ja, sie war wirklich sehr tapfer), kramte ich die Kamera hervor und ging in die Hocke, um einige Bilder zu machen. Keine Minute später hatte ich einen kleinen Affen zuerst auf meinem Rücken und dann auf meiner Schulter sitzen! Im ersten Moment war ich ganz schön erschrocken. Im nächsten Augenblick war ich die Attraktion schlechthin und alle umherstehenden Touris zeigten belustigt mit dem Finger auf mich – das nächste Mal verlange ich für meine Show Eintritt, um unsere Reisekasse aufzubessern. Wirklich süß und flink diese kleinen Racker!

 

 


 

 

 

Bayon Tempel

Als krönenden Abschluss hatten wir uns den Bayon Tempel aufgehoben. Und das war mit Sicherheit eine gute Entscheidung! Dieser ehemalige Staatstempel ist im Gegensatz zu den restlichen Tempeln rund (auch wenn man dies nicht auf den ersten Blick erkennt) und wurde über viele Jahrhunderte erweitert. So besteht er aus zahlreichen Säulengängen, kleineren Tempelbauten und Unmengen von versteckten Treppen. „Verziert“ ist er mit unzähligen lächelnden Gesichtern des Lokeshvara, die teilweise einige Meter hoch sind sowie hinduistischen Götterbildern, aber auch buddhistischen Heiligtümern. Im Bayon Tempel kann man sich stundenlang aufhalten und entdeckt ständig neue Steinbilder und wunderschöne, mit Reliefs vom alltäglichen Leben verzierte, kleine Tempelbauten. Für mich war der Bayon Tempel eines der vielen Highlights im Angkor Park. Ein unvergessliches Erlebnis, das ich nur jedem empfehlen kann!

 






 

Auf dem Heimweg in der eintretenden Dämmerung nutzten wir noch die Gelegenheit, ein paar Bilder von Angkor Wat zu machen, während sich ein gewaltiges Gewitter zusammenbraute. Durch die vielen kleinen Blitze eine wirklich magische Szenerie! So saßen wir noch auf der Brückenmauer bis es dunkel war und konnten außerdem dem kräftigen Stau entkommen, der sich ab Angkor Wat bis in die Stadt hineinzog.

 

 

Lust auf mehr? Hier findest Du unsere Bilder zum Angkor Park - Affentheater auf der Fahrradtour zu Angkor Wat & Angkor Thom.


Für Entdecker: UNESCO World Heritage Centre - AngkorAngkor Archaeological Park Übersichtskarte

  

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